Minggu, 12 Juli 2009

intifada in eurabia

integration Intifada in Eurabia? Von Jürgen Krönig | © ZEIT online, 14.11.2005 Ob Multikulturalismus oder Assimilierung, vor allem für muslimische Einwanderer sind bislang alle Integrationsmodelle in Europa gescheitert. Dennoch wäre es fatal, sich auf mehr muslimische Selbstverwaltung und rechtsfreie Räume einzulassen. Ein Kommentar von Jürgen Krönig Es ist nicht ratsam, die Vorzüge des eigenen politischen oder ökonomischen Modells allzu laut anzupreisen. Frankreich macht gerade diese Erfahrung durch. Entbehrt es doch angesichts des Aufruhrs in den tristen Vorstädten des Landes nicht der Ironie, dass noch vor ein paar Monaten Chirac und andere kontinentaleuropäische Politiker selbstbewusst die Überlegenheit des europäischen Sozialmodells betonten und, nicht ohne einen Schuss Selbstgerechtigkeit, den angeblich herzlosen, neoliberalen Weg der Angelsachsen verdammten. Von einem Gutteil der europäischen Medien wird derzeit als Erklärung für die französischen Unruhen das Mantra von Arbeitslosigkeit, Armut und Diskriminierung bemüht. Was zunächst einmal den Schluss nahe legt, dass es soweit nicht her sein kann mit den Vorzügen des kontinentaleuropäischen Modells. Schließlich mangelt es in den meisten Volkswirtschaften des Kontinents vor allem an Jobs. Was die Integration von Einwanderern gewiss nicht erleichtert. Doch die gebetsmühlenartig dargebotene Formel von Armut und Diskriminierung als Ursache für den Aufstand in den Immigrantenghettos verdeckt das Ausmaß eines gesamteuropäischen Dilemmas: Nirgendwo ist Integration wirklich gelungen, für welchen Weg man sich auch entschieden hat - ob für säkulare, farbenblinde Assimilierung wie in Frankreich, wo keine Zugeständnisse an kulturelle Eigenheiten der Einwanderer gemacht wurden, oder ob man, wie in Holland, Großbritannien und Deutschland, lange Zeit auf multikulturellem Pfad wandelte und es vor lauter Sensibilität versäumte, den Neuankömmlingen eine Anpassung an das Wertesystem ihrer neuen Heimat abzuverlangen. In Frankreich fackelt die zweite Einwanderergeneration aus dem Maghreb und Afrika in großem Stil Autos ab, in Großbritannien verbrannten Selbstmordattentäter, die aus scheinbar gut integrierten, in einigen Fällen sogar recht wohlhabenden Familien stammten, ihre Opfer, während in Holland der Filmemacher van Gogh in einem Ritualmord umgebracht wurde und Parlamentarier unter Polizeischutz im Versteck leben müssen. Anstatt "Staat" oder "Gesellschaft" die Schuld zuzuschieben und Täter zu Opfern zu machen, sollte man eine ehrliche Bilanz ziehen. Europa hat hinreichend Erfahrung gesammelt mit Einwanderung. Nach 50 Jahren lassen sich einige bittere Erkenntnisse nicht länger leugnen: Massenhafte Immigration, die aus demografischen wie ökonomischen Gründen bewusst gefördert wurde, bringt nicht nur Vorteile; sie zieht unweigerlich Probleme nach sich sowohl für Einwanderer wie für die heimische Bevölkerung. Kosten und Nutzen sind nicht gleichmäßig verteilt. Die Mehrheitsgesellschaft darf nicht überfordert werden, sonst erntet man Rassismus und Rechtsextremismus. Genauso wichtig ist die Einsicht, dass wachsende Vielfalt in europäischen Ländern auf Dauer das Mindestmaß an gemeinsamer Kultur unterminiert, dessen es bedarf, um einen großzügigen Sozialstaat zu erhalten. Des Weiteren: Manche ethnischen Gruppen vermögen sich ganz offenkundig besser an demokratische Industriegesellschaften anzupassen als andere. Die multikulturelle Ideologie ist in Europas Medien in einer Art dominant geworden, dass nur selten die Frage gestellt wird, ob es nicht interne Gründe innerhalb ethnischer und religiöser Minderheiten gibt, die ihre sozioökonomische Stellung erklären könnten. Dabei enthalten die Statistiken in Europa hierzu eine unmissverständliche Botschaft. Muslimische Einwanderer und ihr Nachwuchs sind in aller Regel ärmer, eher arbeitslos und schlechter ausgebildet als etwa Immigranten aus Indien oder Südostasien. Sowohl in Frankreich wie in Großbritannien leben fast 40 % der muslimischen Bevölkerungsgruppe von Zuwendungen des Staates. Die Arbeitslosigkeit unter asiatischen Einwandern dagegen liegt stets weit unter dem Landesdurchschnitt und deutlich auch unter der Rate für die weiße Bevölkerung. Die Unterdrückung der Frauen im islamischen Kulturkreis verschärft die sozialen Probleme der muslimischen Minorität, die ihren Frauen fast überall Erziehung und persönliche Entfaltung verweigert. Das ist nicht nur unakzeptabel für den demokratischen Rechtsstaat, in dem die Muslime leben. Es trägt dazu bei, muslimische Armut zu perpetuieren. In den meisten westlichen Gesellschaften hängt wirtschaftliches Wohlergehen, man mag das bedauern oder nicht, von zwei Einkommen pro Familie ab.

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